Freifallturm Highlander im Hansa-Park auf Pressebild mit Schwur des Kärnan
Quelle: Hansa-Park

„Highlander“: Erst das friedliche Ostseepanorama, dann der Freifall aus 103 Metern

Seit 2019 ist der „Highlander“ eine der Top-Attraktionen des Hansa-Parks. Und obwohl das Prinzip des freien Falls schon lange aus anderen Freizeitparks oder von der Kirmes bekannt ist, darf man den Turm an der Ostsee als etwas Besonderes bezeichnen. Auf dieser Seite bekommst du einen kleinen Vorgeschmack auf die Fahrt und erfährst Hintergrunddetails, die nicht einmal bei Wikipedia stehen.

Technische Daten zum „Highlander“

Höhe des Turms: 120 m
Fallhöhe: 103 m
Dauer des freien Falls: circa 3 Sek.
Fallgeschwindigkeit: bis zu 120 km/h
Gäste pro Fahrt: bis zu 24
Kapazität: bis zu 480 Pers. / Std.
Kippende Sitze: Sitze kippen um 30 Grad nach vorn und bleiben teils während des Falls nach vorn gekippt
Hersteller: Funtime GmbH
Themenbereich im Hansa-Park: „Bezauberndes Britannien“
Geöffnet seit: Saison 2019

Spannendes Insider-Wissen zum „Highlander“

  • Mit einer Turmhöhe von 120 Metern und einer Fallgeschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern war der „Highlander“ zunächst der weltweit höchste und schnellste Gyro-Drop-Tower. Im Dezember 2021 wurde er vom „Orlando Free Fall“ in den USA abgelöst. Dieser Turm vom gleichen Hersteller ist noch einmal circa 11 Meter höher und packt auf den freien Fall noch einmal circa 17 Meter obendrauf.
  • Damit der insgesamt über 100 Tonnen schwere Tower stabil und sicher steht, stecken die insgesamt 19 Bohrpfähle des Fundaments 28 Meter tief im Untergrund. Mehr als 30 Betonmischer lieferten den Beton, den man zum Befüllen des Fundaments brauchte.
  • Der „Highlander“ hat eine Kapazität von 480 Personen in der Stunde. Das ergibt sich aus 24 Sitzplätzen und bis zu 20 Fahrten, die die Attraktion pro Stunde absolvieren kann.
  • Der Aufbau der Attraktion war besonders herausfordernd, da der Freifallturm inmitten der Achterbahn-Helix von „Nessie“ installiert wurde. Die einzelnen Turmsegmente mussten bei Wind und Wetter per Superkran millimetergenau in die Helix hineingehoben werden; natürlich, ohne die Achterbahn zu berühren.

Weitere Bilder findest du auf meinem Instagram-Account.

Ein atemberaubendes Fahrterlebnis

Rotierend in den Himmel

Du hebst ab und schraubst dich langsam drehend in den Himmel. Meter für Meter. Höher und höher. Nach und nach wird der Freizeitpark unter dir immer kleiner; die Menschen werden zu Miniaturfiguren.

Je höher es dich den stählernen Turm hinaufzieht, desto schöner und eindrucksvoller ist die Aussicht. Du siehst den Hansa-Park unter dir, siehst die angrenzenden Wiesen, Felder und die Ostsee.

Fantastische Ausblicke

In der Nähe erkennst du Neustadt, auf der anderen Seite die Touristenmagnete Scharbeutz und Timmendorfer Strand. Hinaus aufs friedliche Wasser blickend erspähst du bei gutem Wetter sogar die andere Seite der Lübecker Bucht, Mecklenburg-Vorpommern.

Ganz entspannt (oder auch nicht) genießt den frisch-salzigen Küstenwind, der dir um die Nase und um die frei baumelnden Beine weht.

Nachdem sich die Gondel eine weitere Runde gedreht hat, stellst du mit Erstaunen fest, dass du bereits auf einer Höhe mit der Spitze des massiven 79-Meter-Turms vom „Schwur des Kärnan“ bist.

Selbst der sieht jetzt klein aus.

OnBoard-Soundtrack

Obendrauf klingt der bis eben noch fröhliche und stimmungsvolle OnBoard-Soundtrack von IMAscore aus. Jetzt ertönt aus den Lautsprechern passend zur dramatischen Höhe ein unheimlicher Chor, der mit größeren Pausen einzelne lateinische Phrasen und Worte singt.

Unter anderem fällt das Wort „Imperium“ – eine nicht offizielle aber doch schöne Anspielung auf die Größe des Weltrekord-Freifalls und das frühere schottische sowie heutige britische Königreich. Es passt perfekt zum Themenbereich „Bezauberndes Britannien“, in dem der „Highlander“ steht.

(Übrigens ist der Sound an Bord dadurch gegeben, dass die Gondel beim Hochfahren über Elektroschienen am Turm gleitet, die sie mit Strom versorgen. Wenn diese Schienen etwa durch Wind und Wetter nicht ganz sauber sind, kommt es dazu, dass der Soundtrack hakt oder immer mal wieder kurz ausfällt.)

90 Meter. 92 Meter. 94 Meter.

Noch während du dich um den Turm drehst, kippen auf einmal die Sitze knarzend um 30 Grad nach vorn. Falls du dir unter „30 Grad“ nichts vorstellen kannst: Wenn du dich mit dem Oberkörper ein bisschen nach vorn lehnst, also sozusagen „in die Schulterbügel hinein“, kannst du den Turm hinunter direkt auf den Boden sehen.

Einen Moment später hört die Gondel auf zu drehen und bleibt stehen. Du bist oben angekommen. Auf etwas über 100 Metern Höhe über dem Hansa-Park, auf gut 125 Metern über dem Meeresspiegel. Selbst die gläserne Kanzel des Holsteinturms erreicht nur etwa 70 Meter und ist ein Klacks hiergegen.

Das Herz pocht. Und anders als bei „Scream“ im Heide-Park, bei dem du jetzt einfach 3 Sekunden runterzählst, dauert es noch einen Moment, bist es dich ausklinkt und fallen lässt.

Wenn du vor 13 Uhr fährst, richten sich die Sitze an dieser Stelle wieder auf („Tilt-Programm“). Nachmittags ab 13 Uhr bleiben die Sitze auch während des Falls in ihrer Kipp-Position („Super-Tilt-Programm“).

Rasanter freier Fall in die Tiefe

Jetzt bewegt sich die Gondel ganz langsam noch etwa einen Meter höher. An Bord bekommst du davon kaum etwas mit, es sei denn, du schaust am Turm nach unten und siehst, dass es noch ein Stück höher geht. Das Personal, das den „Highlander“ bedient, leitet den freien Fall manuell in die Wege.

Und dann geht’s ohne jede weitere Vorwarnung abwärts. Mit einer rasanten Fallgeschwindigkeit von bis zu 120 Stundenkilometern donnerst du in die Tiefe.

Es dauert gute 3 Sekunden, bis dich die sicheren Dauermagnetbremsen ganz sanft unten auffangen und abbremsen. Diese Bremsen funktionieren übrigens immer, selbst bei einem Stromausfall.

Die Attraktion ist also absolut sicher.

Wiederum einen Moment später hast du nach mehr als zweieinhalb Minuten Fahrzeit wieder Boden unter den Füßen. Die Hände sind feucht. Und dein Gesicht offenbart einen Gefühlscocktail aus Schrecken und Euphorie.

Das ist der „Highlander“. Der höchste und schnellste Gyro-Drop-Tower der Welt sowie der höchste Freifallturm der Welt mit abkippenden Sitzen. Im Hansa-Park könnte man auch „Dach von Sierksdorf“ sagen.

Freifallturm Highlander Hansa-Park Gyro-Drop-Tower

Weitere Bilder findest du auf meinem Instagram-Account.

Meine persönliche Meinung zum „Highlander“

Das weiter oben beschriebene Fahrterlebnis kann natürlich nur bedingt ausdrücken, wie sich die echte Fahrt mit der Attraktion im Hansa-Park anfühlt. Ich persönlich finde den „Highlander“ mega. Er ist in meinen Augen nicht „einfach nur ein Freifallturm“, sondern bietet ein rundum gelungenes Gesamterlebnis.

Du hast…

  • die behutsame Auffahrt mit fantastischen Ausblicken,
  • den dramaturgisch auf die Fahrt abgestimmten OnBoard-Soundtrack,
  • die kippenden Sitze, die für mich persönlich absolut neu waren, sowie
  • natürlich den atemberaubenden freien Fall mit den sanften Bremsen zum Schluss.

„Highlander“ vs. „Scream“

Ja, „Scream“ im Heide-Park ist intensiver: Die Gondel ist einfach größer und schwerer, wodurch der Fall-Moment ruckartiger ist. Auch die Bremsen ziehen in Soltau deutlich stärker als in Sierksdorf. Beim Fall reißt es dich also mehr aus dem Sitz und bei der Bremse landest du härter.

In meinen Augen beschränkt sich „Scream“ jedoch auf den reinen Fall, während der „Highlander“ mit mehr feinen Details aufwartet. Noch dazu positioniert sich der „Highlander“ aus meiner Sicht ganz knapp unter der Grenze, ab der nur noch Thrillseeker einsteigen mögen.

Mein Fazit:

Rundum hat der Hansa-Park in der Saison 2019 eine Attraktion eröffnet, die zwar echt spektakulär, aber dennoch für ein breites Publikum geeignet ist.

Wer mindestens 1,40 Meter groß ist und sich auf die Achterbahnen „Schwur des Kärnan“ oder „Flucht von Novgorod“ traut, dürfte sich auch am „Highlander“ erfreuen.

Der von der Firma Funtime aus Wien hergestellte Turm ist in meinen Augen definitiv eine der besten Attraktionen des Freizeitparks. Ich kam nach meiner ersten Fahrt jedenfalls mit einem breiten Grinsen raus und wollte direkt noch einmal fahren.

Weitere Informationen und Hinweise zum Freifallturm findest du auf der Website vom Hansa-Park. Sehr spannend und schön anzusehen ist auch die „Highlander“-Baudokumentation in vier Teilen auf YouTube.

Eike der Achterbahnreporter im Hansapark mit Kamera

Moin, ich bin Eike, der Achterbahnreporter. Seit über 3 Jahren reise ich quer durch Deutschland und Europa, um die besten Freizeitparks und ihre Achterbahnen und Attraktionen zu entdecken. Hier auf meiner Seite erzähle ich von ihnen, empfehle dir lohnenswerte Ziele und gebe dir hilfreiche Tipps für deine Reise. (Die ganze Story →)