Deals & Events 19. Dez 2021 • Lesedauer: 7 Minuten

„Wintertraum“ im Phantasialand: Das war das Grande Freizeitparkfinale 2021

Wintertraum Phantasialand Weihnachtsbaum Kaiserplatz

Wenn „Tarons“ Katapult-Graben feuerrot und dicht vernebelt ist, in der Steampunk-Themenwelt „Rookburgh“ wummernde Rocksounds die Magengegend kitzeln und der große „Kaiserplatz“ als ein einziges, imposantes Lichtermeer erscheint, dann lädt das Phantasialand wieder zum „Wintertraum“ ein.

Für mich war es nach dem „Wintertraum“ 2019 / 2020 der zweite Besuch dieses magischen Events – verbunden mit meinem zweiten Aufenthalt im neuesten Phantasialand-Hotel „Charles Lindbergh“. Und obwohl ich erst vor drei Monaten das letzte Mal im Phantasialand und im „Charles Lindbergh“ war, hatte auch dieser Besuch und Aufenthalt wieder etliche Highlights zu bieten.

Einerseits dank der wunderbaren Menschen, die mit dabei waren; andererseits natürlich dank all dem, was das Phantasialand mal wieder auf die Beine gestellt hat.

„Wintertraum“ 2021 light

Die Herausforderung bestand darin, dass es Corona- und wirtschaftlich bedingt anders als sonst keine Schließzeit zwischen der Hauptsaison und der Wintersaison gegeben hatte. Das Phantasialand stand vor der Aufgabe, alles für den „Wintertraum“ herzurichten, während der ganz normale Parkbetrieb weiterging. Gespart wurde dabei allerdings nicht – eher hatte ich das Gefühl, dass der Freizeitpark mehr bietet als noch vor zwei Jahren.

Gut, ok, aus Corona-Gründen findet kein tägliches Feuerwerk statt, die Feuershow in „Mexiko“ ist gestrichen und auch die Attraktion „River Quest“ ist wie immer im Winter geschlossen. Was ich mit „mehr geboten“ meine, ist eher, dass der Park dafür noch mehr als sonst dekoriert hat.

Es gibt sehr viel zu entdecken, sowohl auf dem „Kaiserplatz“ als auch in „Klugheim“, der neuen Themenwelt „Rookburgh“ und in allen anderen Bereichen des Parks. Klar wäre ein Feuerwerk oder die Feuershow cool gewesen – wirklich vermisst habe ich es unterm Strich aber nicht.

Bilder: Impressionen vom winterlichen „Kaiserplatz“

Zauberhaft-winterlicher „Kaiserplatz“

Ein Highlight dieses „Wintertraums“ war ohne Zweifel, sich abends von wo auch immer dem Themenbereich „Berlin“ zu nähern und den prachtvoll strahlenden „Kaiserplatz“ vor sich zu erspähen. Im Sommer lädt der Platz zum gemütlichen Verweilen ein; wer möchte, fliegt eine Runde mit dem Wellenflieger. Das ist auch im Winter so, nur mit dem Unterschied, dass es gefühlt nichts gibt, was nicht geschmückt ist.

Vor allem der erhöht über der Eisfläche stehende und weiß funkelnde LED-Designbaum zog jedes Mal sofort den Blick auf sich und verzauberte mich. Dort oben auf der längs durchgezogenen Empore einen heißen Punsch zu trinken und auf den „Wellenflieger“, die dicht mit Lichterketten zugehangene Fassade von „Maus au Chocolat“ sowie die festlich geschmückte Mainstreet von „Berlin“ zu blicken, … klasse.

Volle Dröhnung in „Klugheim“

Ein weiteres Highlight: „Taron“, der Widder-Coaster, der abends mit noch mehr Wumms als sonst durch die nur akzentuiert beleuchteten Gebirgsformationen „Klugheims“ brettert.

Dazu sei erklärt, dass die Achterbahn auch abends „nur“ auf höchstens 117 Stundenkilometer beschleunigt wird – allerdings ist sie zu später Stunde so warmgefahren, dass der Reibwiderstand zwischen Rädern und Schiene geringer ist und der Zug brachial schnell durch das kurven- und hügelreiche Layout rast.

Wintertraum Phantasialand Taron Klugheim

Foto: „Taron“ rast mit bis zu 117 Stundenkilometer durch das mystisch-mittelalterliche Dorf „Klugheim“

An manchen Stellen lässt es sich nur schwer erkennen, wo man als nächstes hinfährt – besonders im blickdicht vernebelten Boost-Graben. Während der zweiten laut dröhnenden Beschleunigung stürmst du immer schneller geradeaus, bevor es dich durch die engen Lücken der die Basaltfelsen kraftvoll gen Himmel reißt. Durch den tiefroten Nebel bist du quasi blind – du kannst einfach nicht erkennen, wann die Aufwärts-Steilkurve genau kommt.

Mit DER Pace im Dunklen treibt „Taron“ das Gefühl, hin- und hergerissen zu sein, definitiv auf den Top-Hat. Weniger hin- und hergerissen und stattdessen überzeugt ist man dann aber beim Aussteigen: Einfach eine großartige Bahn und ein ganz besonderer Kick.

„Ein großes Radler bitte (…) Ähhhh… ein kleines! 😳“

Wenn es mit „Taron“ raikt, wartet die geheimnisvolle Kobold-Siedlung „Klugheim“ auch noch mit dem wunderbar rustikalen Restaurant „Rutmors Taverne“ auf. Seltsamerweise war ich dort noch nie essen, obwohl ich seit der Eröffnung der Themenwelt im Jahr 2016 mehrfach im Phantasialand war. Nun war es endlich soweit und durfte im Gastraum des lichtempfindlichen Kobolds Platz nehmen.

Kobold in Rutmors Taverne in Klugheim Phantasialand

Das Restaurant bietet vor allem herzhafte und überaus großzügig portionierte Speisen. Obacht auch bei den Getränken: Ich bin ja so jemand, der aus Gewohnheit Getränke in groß bestellt. In „Rutmors Taverne“ bedeutet das im Zweifel, dass das Getränk in einem zünftig-mächtigen 1-Liter-Humpen statt in 0,4 oder 0,5 serviert wird. Prost.

Essenstechnisch zu empfehlen ist vor allem der Kaiserschmarrn, den ich nicht hatte 😄. Obacht auch hier bei der Größe: Obwohl der Schmarrn als Dessert in der Speisekarte steht und man meinen möchte, dass es sich wohl um eine kleine Portion zum Abschluss handelt, kommt er mit zwei fruchtigen Marmeladen in der Größe einer Hauptspeise daher. Die gusseiserne Pfanne war genau so groß wie die von meinem Riesenschnitzel mit Bratkartoffeln.

„Wintertraum“ Industrial Art in „Rookburgh“

Wie wahrscheinlich die meisten Besucherinnen und Besucher des Events war auch ich besonders gespannt auf den „Wintertraum“ in „Rookburgh“. Es ist das erste Mal, dass die irre neue Industrie- und Aeronauten-Themenwelt in das Event eingebunden ist. Was gibt’s dort jetzt im Winter zu erleben?

Bilder: Absolut minimalistische Winterdeko in der Themenwelt „Rookburgh“ und Schaufelwagen bei Nacht (fällt dir das Gesicht auf?)

„Rookburgh“ – auch im Winter harter Kontrast zu „Berlin“

Weil ich schon im September im Phantasialand war und das Hotel „Charles Lindbergh“ ausprobierte, kannte ich die Themenwelt bereits (auch im Dunkeln und beleuchtet). Dennoch muss ich sagen, dass mich „Rookburgh“ auch im „Wintertraum“ wieder richtig gefesselt hat.

Ab der Dämmerung hatte die gefühlt unendlich lange Warteschlange von „F.L.Y.“ diverse neue Perspektiven auf die beleuchtete Kohlestadt zu bieten, die ich so noch nicht kannte. Reguläre Parkgäste erleben generell eine etwas andere Beleuchtung als die Hotelgäste nachts. Und dann wäre da noch die neue Lichtshow mit echt lauten und drückenden Rocksounds, mit der die komplette Themenwelt auf besondere Weise inszeniert wird.

Schon im Sommer erschien die Themenwelt – obwohl sie dem Bereich „Berlin“ zugeordnet ist – als harter Kontrast zu diesem. Es war schön zu sehen, wie das Phantasialand diesen Kontrast beim „Wintertraum“-Upgrade fortgeführt hat. „Berlin“ und der „Kaiserplatz“ sind verspielt geschmückt, funkeln und strahlen magisch. „Rookburghs“ Winterdeko ist dagegen äußerst minimalistisch gehalten und für das Licht greift man auf dicke und wattstarke Scheinwerfer statt filigrane Lichterketten zurück.

Pur und echt, bodenständig, handwerklich.

Bilder: Impressionen von der Achterbahn „F.L.Y.“

„F.L.Y.“ – Nachtflugverbot aufgehoben

Ein ganz besonderes und gänzlich neues Highlight war „F.L.Y.“ im Dunkeln.

Durch die Seltenheit dieser Coaster-Kategorie ist die Achterbahn ohnehin schon ein besonderes (und anfangs noch gewöhnungsbedürftiges) Erlebnis. Weltweit gibt es nur knapp über 20 große Anlagen des Typs „Flying Coaster“. Jener hier im Phantasialand vereint diverse innovative Neuerungen in sich und wird parkseits als der erste Flying Coaster bezeichnet, der „den Namen auch verdient hat“.

Die nun erstmals erlebbaren Nachtfahrten warten genau wie bei „Taron“ mit einem noch mal anderen Fahrgefühl auf. Meine allererste Nachtfahrt durfte ich direkt in der ersten Reihe mit freiem Blick genießen. Nach unten gedreht durch die blau ausgeleuchteten Kohlegruben, vorbei an den rot-orange illuminierten Stahl- und Steinfassaden sowie über die Gehwege mit ihren Edison-Laternen fliegen zu können, hat extrem was.

Ich hätte zwar ein paar zusätzliche Spezialeffekte cool gefunden – beispielsweise mit Strobo-Lights beim zweiten Launch. Leider hat aufgrund des geringen Besucherandrangs auch das sonst so pulsierende Leben unten auf den Straßen von „Rookburgh“ gefehlt. Doch insgesamt hat sich meine anfängliche Skepsis zu „F.L.Y.“ in Begeisterung umgewandelt. Bei diesem Besuch im Phantasialand bin ich „F.L.Y.“ tatsächlich ein Stück lieber als „Taron“ gefahren.

Hotel Charles Lindbergh Check-in Karte

Foto: Die schicke Kabinenkarte für das Hotel „Charles Lindbergh“; ähnliche Karten gibt’s auch noch mal als Fast-Pass für die Achterbahn „F.L.Y.“

Aufenthalt 2.0 im Hotel „Charles Lindbergh“

Wie wärs mit einer Nacht im Hotel „Charles Lindbergh“, wenn du den „Wintertraum“ besuchst?

Ich persönlich habe zum „Wintertraum“ das zweite Mal im „Charles Lindbergh“ eingecheckt und das große Erlebnispaket inklusive 3-Gang-Dinner und Parkeintritt genossen. Dabei habe ich festgestellt, dass der Aufenthalt in diesem Hotel und der „Wintertraum“ als Event besonders gut zusammenpassen. Meiner Meinung nach ist es im Winter im „Charles Lindbergh“ aus zwei Gründen besser als im Sommer:

  • Der Abend im Hotel ist kürzer. Sofern du die maximale Öffnungszeit des Freizeitparks ausnutzt, gehst du später essen, später spazieren sowie später in die Bar. So hast du nicht um 22 Uhr schon das Gefühl, alles durch zu haben, obwohl noch keine Schlafenszeit ist. Am nächsten Morgen kannst du wiederum entspannter ausschlafen und musst nicht zum Frühstück hetzen.
  • Das 3-Gänge-Dinner ist wirklich groß und reichhaltig. Je später es stattfindet, desto eher kannst du tagsüber im Phantasialand noch was essen. Letztes Mal hatten wir das Problem, dass wir abends um halb 7 kaum Hunger hatten und das Dinner kaum genießen konnten, weil wir nachmittags um halb 2 noch etwas gegessen hatten. Selbst, wenn das Essen später stattfindet, würde ich aber empfehlen, tagsüber nur eine Kleinigkeit zu essen.

Bilder: Impressionen vom Hotel „Charles Lindbergh“ (außen & Lobby)

Ich habe für meine allein genutzte Kabine für eine Nacht 295 € bezahlt – darin enthalten waren die Übernachtung, 2x Parkeintritt, das 3-Gänge-Dinner sowie 2 Fast-Pässe für „F.L.Y.“. Zu zweit bezahlt ihr unter der Woche 399 € für eine Nacht, was unterm Strich günstiger als eine Einzelbelegung ist.

Zwischenübernachtungen im „Urban Loft Cologne“

Da ich aus Hamburg eine ziemlich lange Anreise zum Phantasialand habe, plante ich diesmal je eine Extra-Hotelnacht vor und nach meinem Phantasialand-Besuch in Köln ein. Am Montag von Hamburg nach Köln, am Dienstag weiter nach Brühl, am Mittwochabend wieder nach Köln und am Donnerstag zurück nach Hamburg.

Dieses Vorgehen kann ich allen, die ebenfalls von weiter weg anreisen, nur empfehlen. Von Köln-Hauptbahnhof aus kommt man innerhalb von 16 Minuten nach Brühl und in Brühl pendelt ein günstiger Shuttle-Bus zwischen Bahnhof und Phantasialand-Haupteingang.  

Ich bin mit der Bahn gereist, weshalb das Kölner Hotel – auch mit Blick auf die Weiterfahrt nach Brühl – möglichst nah am Hauptbahnhof sein sollte. Zudem mag ich Hotels, die modern ausgestattet sind und nicht 0815 oder altbacken aussehen. Andererseits wollte ich natürlich nicht ZU viel bezahlen, da die 295 € für das „Charles Lindbergh“ ja schon ordentlich Kohle waren.

Bilder: Impressionen aus dem „Urban Loft Cologne“

Ich bin echt froh, dass ich in dem Rahmen das „Urban Loft Cologne“ gefunden habe. Es konnte alle drei Wünsche erfüllen und hat meine Erwartungen sogar übertroffen – ein jung und dynamisch erscheinendes Hotel, das nur 5 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt liegt und seine Zimmer schon ab 79 € die Nacht anbietet.

Was ich echt cool fand, war, dass ich die Zimmerkarte durchgehend behalten durfte. Eigentlich hatte ich ja nur von Montag auf Dienstag sowie von Mittwoch auf Donnerstag gebucht. So flexibel konnte ich mir aber den Check-out am Dienstagmorgen und den erneuten Check-in am Mittwochabend sparen. Außerdem konnte mich einer der Mitarbeiter auch Stunden nach dem Check-in noch mit Vornamen ansprechen, was ich als äußerst aufmerksam empfand.

Ich war auf jeden Fall sehr zufrieden und wollte das „Urban Loft“ deshalb auch mit in diesem Bericht zum „Wintertraum“ erwähnt haben. Wenn du mehr über das Hotel in Köln erfahren möchtest, findest du hier die Webseite: www.urbanloftcologne.com

Portrait Achterbahnreporter

Das war mein „Wintertraum“

Eine unbeschwerte Reise, ein fantastischer Freizeitpark und viele tolle Menschen aus der Coaster-Community: Für mich war der „Wintertraum“ 2021 DAS Grande Finale des Jahres, von dem schöne Geschichten und Erinnerungen bleiben werden. Ich bin echt glücklich, mir das gegönnt zu haben, und danke allen, die die zwei Tage im Phantasialand so einzigartig und erlebnisreich gemacht haben.

Sei es die viele Situationskomik in der Gruppe, die diversen „Taron“-Marathons oder auch einfach das gemeinsame Essen und Biertrinken… Im Park unterwegs zu sein und sich einfach treiben zu lassen, war wunderbar.

Nun geht es auf in die restliche Weihnachtszeit und direkt auf den Jahreswechsel zu. Das neue Jahr wird in Sachen Freizeitparks viel bereithalten und natürlich werde ich hier darüber berichten. Abonniere mich bei Instagram und sei dabei.