Wenn eine Sache fest in der DNA des Phantasialands verankert ist, dann ist es das Streben danach, die Gäste in immersive Welten und Gesamterlebnisse eintauchen zu lassen. Beim Hotel „Charles Lindbergh“, Teil der 2020 eröffneten Themenwelt „Rookburgh“, hat sich das Phantasialand in diesem Streben selbst übertroffen. Was den Aufenthalt in diesem Hotel – und da spreche ich aus mehrfacher Erfahrung – so besonders macht, erfährst du in diesem detailreichen Review.
Inhaltsverzeichnis
- Schnelle Fakten zur Übernachtung im Hotel "Charles Lindbergh"
- Hotel "Charles Lindbergh": ein architektonisch-thematisches Meisterwerk
- Keine klassischen Zimmer im Hotel "Charles Lindbergh"
- Restaurant Uhrwerk – Tolles 3-Gänge-Menü und Frühstück
- Abendliche Aktivitäten in "Rookburgh"
- Hinweise zur Dinnershow und zum "Wintertraum"
- Fazit zum Hotel "Charles Lindbergh"
Schnelle Fakten zur Übernachtung im Hotel „Charles Lindbergh“
Bevor wir ins Review starten die Fakten: Was ist im Erlebnispaket enthalten und was kostet die Übernachtung im Hotel „Charles Lindbergh“ mit allem inklusive?
- Übernachtung in einer Luftfahrerkabine (besonders cool im „Gate B“)
- Frühstück im Restaurant „Uhrwerk“ je Übernachtung (schöne Auswahl und sehr lecker)
- Abendessen im Restaurant „Uhrwerk“ je Übernachtung (reichhaltiges und leckeres 3-Gänge-Menü à la carte; Getränke müssen extra bezahlt werden)
- Eintritt ins Phantasialand (am Check-in- und Check-out-Tag sowie dazwischen bei mehr als einer Übernachtung; schneller Zugang zum Phantasialand über den exklusiven Hoteleingang in „Rookburgh“)
- Außerdem: Du hast exklusiven Zugang zur „Bar 1919“ des Hotels, darfst einmal pro Tag fast ohne Wartezeit „F.L.Y.“ fahren (mit dem „Charles-Lindbergh-Ticket“) und kannst auch abends noch durch „Rookburgh“ spazieren, wenn das Phantasialand schon geschlossen ist
Für 2 Personen (Stand Juni 2024):
Preis | Anreisetag |
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379 € | Sonntag |
399 € | Montag / Dienstag / Mittwoch / Donnerstag |
409 € | Freitag |
429 € | Samstag |
Im ersten Moment wirken die Preise ziemlich hoch. Du darfst aber nicht vergessen, dass sowohl 2 Tage Phantasialand pro Person als auch das Frühstück und Abendessen auf einem ziemlich hohen Niveau inklusive sind:
Allein die Eintrittstickets machen verglichen mit dem Normalpreis circa 50 % der Übernachtungskosten aus. Die Verpflegung nimmt laut der Rechnung, die ich erhalten habe, anscheinend einen Anteil von rund 60 € pro Person ein. Wenn man das beides vom Übernachtungspreis abzieht, ist die reine Übernachtung im „Hotel Charles Lindbergh“ sogar recht preiswert.
Für eine Person (Stand Juni 2024):
Preis | Anreisetag |
---|---|
275 € | Sonntag |
295 € | Montag / Dienstag / Mittwoch / Donnerstag |
305 € | Freitag |
325 € | Samstag |
Die Preise für eine Person finde ich ehrlicherweise deutlich zu teuer. Gut, jetzt ist das Hotel „Charles Lindbergh“ auch nicht unbedingt ein Hotel, in dem man alleine eincheckt. Aber wenn man die dritte Person ist, die eine eigene Kabine braucht, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis deutlich schlechter als bei der Kabine für die anderen beiden Personen. Hier würde ich mir wünschen, dass man zumindest für 3-Person-Buchungen eine preiswertere Option einführt.

Hotel „Charles Lindbergh“: ein architektonisch-thematisches Meisterwerk
„Eine andere Welt jenseits der Phantasie“ – Wirklich?
Das Hotel „Charles Lindbergh“ ist nach dem Hotel „Ling Bao“ und dem Hotel „Matamba“ das dritte und neueste Erlebnishotel des Phantasialands. Es wurde im September 2020 kurz nach dem überraschenden Soft-Opening der beeindruckenden Themenwelt „Rookburgh“ und seiner Achterbahn „F.L.Y.“ eingeweiht. Auch 2023 erhielt das Phantasialand wieder den Parkscout-Plus-Award für „das beste Themenhotel Europas“. Verdientermaßen:

Mit „Rookburgh“ und dem Hotel „Charles Lindbergh“ verspricht das Phantasialand „eine andere Welt jenseits der Phantasie“. Und klar: Das könnte auch einfach nur hübscher Werbesprech sein. Nach mehreren Aufenthalten finde ich aber, dass da durchaus was dran ist. Wie ich einleitend schon schrieb: Phantasialand und Immersion gehören schon seit Jahren zusammen. Und in „Rookburgh“ und beim Hotel „Charles Lindbergh“ hat man den Faktor Immersion perfektioniert.
Man hat sich das rohe Thema Freizeitparkhotel vorgenommen, es aus allen denkbaren Perspektiven beleuchtet und daraus ein neues Gesamterlebnis geschaffen, das wirklich anders und unvergleichlich ist. Letztendlich bucht man als Gast mehr als nur eine Übernachtung. Ein schmales Stückchen fabrikartig thematisierte Stahl-Fassade trennt das Gewohnte vom Abenteuer und eine ganz normale Straße in Brühl bei Köln von einer Themenwelt, die ihre Explorer in ein anderes Zeitalter versetzt.
Doch was für ein Zeitalter genau?
Die Geschichte der frühen Luftfahrt im viktorianisch-industriellen Mantel
Charles Lindbergh, also der Namensgeber des Hotels, war – so heißt es – ein einfacher, gutaussehender Bursche vom Land. Und genau dieser Bursche brachte es dann im Jahr 1927 zu Weltruhm, als er als erster Mensch allein und nonstop von New York nach Paris den Atlantik überflog.
Um diesen Flug und den Lindbergh aus Minnsesota geht es im Hotel „Charles Lindbergh“ allerdings weniger. Vielmehr fungiert der Name Lindberghs als Symbol für den revolutionären Pioniergeist in der frühen Luftfahrt – genauer in der Zeppelin-Luftfahrt.
Dabei erscheint das Hotel wie auch die restliche Themenwelt in der rauen und viktorianisch-industriellen Optik der 20er Jahre, manchmal mit Steampunk-Einflüssen. Insgesamt bewegt sich das alles auf einem nochmals höheren Level als in der 2016 eröffneten Themenwelt „Klugheim“. Wenn das Phantasialand die nächste Themenwelt eröffnet, wüsste ich nicht, wie sie das noch toppen möchten.

Auch in Sachen Storytelling hat das Hotel „Charles Lindbergh“ etwas zu bieten: Wenn man eincheckt, bekommt man eine Mappe mit allerhand Sachen drin überreicht. Darunter war auch Meyerhoppers Logbuch. Gustav Meyerhopper ist ein erfundener Charakter des Freizeitparks – ein alter Luftfahrerhase, der sich schon vor einiger Zeit hier im Hotel niedergelassen hat.
Die Figur taucht immer wieder an verschiedenen Stellen auf und erklärt im Logbuch ansonsten, wo man im Hotel was findet und was man sonst noch für den Aufenthalt wissen muss.
Baulich anspruchsvolle Symbiose aus Hotel und Achterbahn
Letztendlich kann ich meine Erfahrungen wohl so beschreiben: So wie eigentlich ganz „Rookburgh“ ist auch speziell das Hotel „Charles Lindbergh“ ein einziger Reiz, der nicht mehr aufhört.
Ein Grund dafür ist auch, dass die Achterbahn „F.L.Y.“ mehrfach um den mittleren Gebäudeteil des Hotels herumfährt. Durch die umgebenden Balustraden auf jeder Etage und die Brücken zwischen den Gebäudeteilen ergeben sich sehr viele Perspektiven auf die Achterbahn und man ist ihr super nah.


Als ich das erste Mal eincheckte und eigentlich direkt ins Phantasialand gehen wollte, musste ich andauernd an den Geländern stehen bleiben, um „F.L.Y.“ und das Bauwerk insgesamt zu bestaunen. Dabei ging mir immer wieder diese eine Frage durch den Kopf: „Wie um alles in der Welt schafft man es, so etwas zu bauen?“ Ich kann es bis heute nicht beantworten. Und auch die Idee der Luftfahrerkabine statt eines Hotelzimmers ist ein faszinierender Einfall:
Keine klassischen Zimmer im Hotel „Charles Lindbergh“
Tatsächlich gibt’s im Hotel „Charles Lindbergh“ keine typischen Zimmer mit Balkon und Queensize-Bett. Stattdessen greift das Phantasialand hier einmal mehr die Thematik der frühen Zeppelin-Luftfahrt auf und hat die Zimmer als röhrenartige Luftfahrerkabine gestaltet.
Bedeutet: Du machst die Tür auf, gehst rein, stehst direkt zwischen den zwei Einzelbetten links und rechts und hinten durch findet sich hinter dem Fernseher, etwas Stauraum und einer Schiebetür ein kleines, privates Badezimmer.



Cool oder nicht cool – das ist hier die Frage
Die Meinungen zu den Kabinen gehen tatsächlich auseinander: Die Mehrheit findet den einfach mal anderen Übernachtungsansatz super innovativ und klasse. Andere zeigen sich aber auch enttäuscht und bemängeln die geringe Größe. Außerdem ist es recht leicht, das Badezimmer beim Duschen zu fluten. (Besser, man dreht den Wasserhahn nicht ganz auf.)
Ich persönlich zähle zu denen, die das Konzept klasse finden. Ich kann das Argument mit der Größe der Kabinen zwar nachvollziehen und würde auch empfehlen, mit kleinem Gepäck anzureisen. Aber man muss auch betonen, dass man sich ohnehin kaum in der Kabine aufhält. Eigentlich ist sie nur zum Schlafen und Frischmachen da – denn ansonsten ist man tagsüber im Phantasialand unterwegs beziehungsweise abends im „Uhrwerk“, in der „Bar 1919“ und in der Themenwelt.
Geschlafen habe ich übrigens super. Die Matratzen wirken im ersten Moment nicht so, doch sind finde ich sehr bequem. Auch die Bettwäsche ist prima. Und morgens wird man quasi von der Achterbahn geweckt, wenn sie mit dem warm-flüsternden Laufen der Coaster-Räder auf der noch nachtkalten Stahlschiene unmittelbar an der Kabine vorbeirauscht. Auch der „Rookburgh“-Soundtrack geht dann irgendwann hörbar an. Total atmosphärisch.
Restaurant Uhrwerk – Tolles 3-Gänge-Menü und Frühstück
Wenn der Tag im Themenpark zu Ende geht, ist noch lang nicht Schluss. Bereits beim Check-in reservierst du deinen Tisch im Restaurant „Uhrwerk“. Informiere dich am besten vorab über die tagesaktuellen Öffnungszeiten des Phantasialands und reserviere den Tisch nach Parkschluss.
Auf den Tischen liegen mehrere Exemplare der „Rookburgher Abendpost“ aus. Immer wieder nimmt man um sich herum das leichte Knistern wahr, wenn die Zeitungen an anderen Tischen durchgeblättert werden. Man kann auch eine Menge schön formulierter Artikel darin lesen, doch die wesentliche Funktion der „Abendpost“ ist die Menüauswahl.

Im Restaurant „Uhrwerk“ bist du abends eingeladen, ein üppiges und sehr leckeres 3-Gänge-Dinner bestehend aus Vorspeise, Hauptspeise und Dessert à la carte zu genießen. Du stellst die Gänge mit der „Abendpost“ selbst zusammen. Und mit „üppig“ meine ich wirklich „üppig“: Iss tagsüber im Phantasialand besser nicht zu viel, sonst wirst du das Menü kaum schaffen.
- Vorspeisen: Kleine Brotscheiben mit Tatar und Guacamole oder dreierlei gefüllte Teigtaschen oder eine von zwei verschiedenen und recht groß portionierten Poké-Bowls, die fast auch schon als Hauptspeise durchgehen könnten. (Empfehlung: Bowl oder Tatar.)
- Hauptspeisen: Einer der verschiedenen Burger mit Fritten oder eines der italienisch-internationalen Pasta-Gerichte oder eine der besonderen Fritten-Variationen mit zwei kleineren Burgern zum Selbstbelegen dazu. (Empfehlung: Captain’s Burger oder Trüffel-Fritten.)
- Nachpreise: Ein luftiger Toffee-Cheesecake oder Eiscreme mit Beeren und Karamell oder ein Apfel-Brotpudding mit Vanillesoße wie von Oma oder ein Nougat-Törtchen. (Empfehlung: Apfel-Brotpudding.)
Geschmacklich ist das Menü sehr lecker. Bis auf ein paar abendexklusive Ausnahmen sind es praktisch die gleichen Gerichte und Kreationen, die du auch sonst im Restaurant „Uhrwerk“ bestellen kannst.
Einen Kritikpunkt habe ich dennoch: Die Tische stehen teilweise zentimeternah beieinander, was bei Vollbesetzung des Restaurants leider auf Kosten der Gemütlichkeit und Atmosphäre geht. Zudem fühlt man sich recht gehemmt, sich ausgelassen und vielleicht auch privat zu unterhalten.
Abendliche Aktivitäten in „Rookburgh“
Spaziergang durch die Themenwelt
Wenn du noch ein wenig Restenergie hast, dann kannst du nach dem Essen noch die Themenwelt in der Dämmerung und Frühnacht erleben. Bis 24 Uhr hast du Zugang zu „Rookburgh“ und kannst dich frei bewegen (bis auf den Wartebereich von „F.L.Y.“). Die Themenwelt ist abends / nachts atmosphärisch beleuchtet. Bis zu einer gewissen Uhrzeit spielt auch der Soundtrack noch. Alternativ oder zusätzlich lohnt sich auch eine Entdeckungstour über die Brücken und Balustraden des Hotels.


Abstecher in die „Bar 1919“
Wenn dann endgültig die Kraftreserven verbraucht sind (oder auch schon vorher), lädt die „Bar 1919“ – zugänglich nur für Hotelgäste – auf einen abschließenden Drink ein. Auch tagsüber kann man sich hier aufhalten, um zu verschnaufen oder einen Regenschauer zu überbrücken.
Auf der Karte steht eine beachtliche Auswahl an Bieren und Craftbieren sowie anderen Spirituosen. Ein besonderes Highlight sind die Cocktail-Bowls – diese werden erst am Tisch nebelwabernd aufgegossen und sind prima zu zweit. Falls du nichts trinken magst, geht vielleicht noch was am Billardtisch oder an der Dartscheibe. Und dann ab in die Kabine und eine Mütze Schlaf holen.

Hinweise zur Dinnershow und zum „Wintertraum“
„Fantissima“
Das Phantasialand bietet mit „Fantissima“ abends eine preisgekrönte Dinnershow an. Natürlich kannst du dieses Event auch dann buchen, wenn du im Hotel „Charles Lindbergh“ übernachtest. Jedoch verstehen sich die Preise im „Charles Lindbergh“ immer als Festpreis. Das Abendessen im Hotel, das du ja schon bei „Fantissima“ bekommst, kann nicht rausgerechnet oder verrechnet werden. Demnach ist es eventuell cleverer, in Verbindung mit „Fantissima“ eher in den anderen Hotels des Freizeitparks zu übernachten.
„Wintertraum“
Natürlich kannst du das Hotel „Charles Lindbergh“ auch im „Wintertraum“ buchen. Ich empfinde es dann sogar ein bisschen besser. Erstens ist alles im „Rookburgh“-Style geschmückt. Zweitens kannst du das Abendessen im „Uhrwerk“ ein bisschen nach hinten schieben, idealerweise auf nach 20 Uhr und somit nach der Feuerwerksshow des Freizeitparks. Morgens wiederum kannst du ein wenig ausschlafen und in Ruhe frühstücken, ehe der Freizeitpark um 11 Uhr öffnet.

Fazit zum Hotel „Charles Lindbergh“
„Etwas ist in Bewegung geraten, etwas Großes, Einmaliges. Und es ist nicht mehr aufzuhalten. Lüfte werden erobert, aufsehenerregende Maschinen erfunden und mit großem Entdeckermut werden neue Horizonte erforscht.“ – So schreibt es das Phantasialand in der passend zur Themenwelt herausgegebenen Tageszeitung „Rookburgh Gazette“. Und es verkörpert den Charakter des Hotels „Charles Lindbergh“ so sehr.
Meiner Meinung nach haben wir hier das vielleicht immersivste Hotel in einem Themenpark jemals. Denn wo andere Freizeitparks allenfalls super thematisieren, hat das Phantasialand hier einmal mehr wirklich eine Welt geschaffen, in der alles aufeinander abgestimmt ist und in die man eintaucht.
Bis auf die paar genannten Kritikpunkte finde ich, dass das Gesamterlebnis im Hotel „Charles Lindbergh“ wirklich stark und auch seinen Preis wert ist. Ich würde es auch noch ein viertes und fünftes Mal buchen. Und falls du jetzt auch Lust hast, das Hotel zu erleben, wünsche ich dir viel Spaß. Mehr Infos zur Buchung gibt’s auf der Buchungsseite beim Phantasialand.
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